KW 16/2022: Neue Märkte, neue Partner
Pressespiegel 14.4.2022 bis 22.4.2022

Google kündigt Forschungszentrum in Nairobi an

Der Tech-Gigant Google hat vergangene Woche die Eröffnung seines ersten Produktentwicklungszentrums in Afrika verkündet. In Kenias Hauptstadt Nairobi sollen zukünftig transformative Produkte für den afrikanischen und weltweiten Markt entwickelt werden. Dies ist bereits die zweite große Investition in den Bereichen Forschung und Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent, nachdem das US-Unternehmen im Jahr 2019 ein Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (KI) in Accra, Ghana, gebaut hatte. Erst im Oktober vergangenen Jahres hatte Google angekündigt, dass es die digitale Transformation in Afrika mit Investitionen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar unterstützen wolle. Ziel sei es dabei, eine zuverlässige Internet-Infrastruktur auf dem Kontinent aufzubauen und somit möglichst vielen Afrikanerinnen und Afrikanern einen erschwinglichen und schnellen Zugang zum Internet zu ermöglichen; gleichzeitig sollen neue, an den Bedarf des afrikanischen Marktes angepasste Produkte entwickelt sowie kleine und mittlere Unternehmen und gemeinnützige Organisationen unterstützt werden. Hierfür sollen in den nächsten zwei Jahren mehr als 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Software-Ingenieurwesen, Design und Forschung eingestellt werden und afrikanisch geführte Lösungen für afrikanische und globale Probleme gefunden werden, verkündete Nitin Gajria, Geschäftsführer von Google in Afrika. Der afrikanische Markt gilt in der Branche als attraktives Investitionsziel: Mit aktuell rund 300 Mio. Internetnutzerinnen und -nutzern und einem erwarteten Anstieg dieser auf rund 800 Mio. allein bis 2030, hat Afrika das Potenzial, in den kommenden Jahren zu einer der führenden digitalen Wirtschaften zu werden. Mit der Eröffnung des Produktentwicklungszentrums in Nairobi unterstreicht Google nicht nur Nairobis Stellung als regionaler Tech-Hub in Ostafrika, sondern reiht sich in die wachsende Liste von Tech-Giganten ein, die in Kenia Innovationszentren eröffnen. So hatte auch der US-Konzern Microsoft in den letzten Jahren rund 100 Mio. US-Dollar in Technologie-Entwicklungszentren in Kenia und Nigeria investiert und hunderte von Ingenieurinnen und Ingenieuren in beiden Ländern eingestellt. Auch das US-Unternehmen VISA hatte vor zwei Wochen bekannt gegeben, sein erstes Innovationszentrum in Nairobi zu eröffnen, um gemeinsam mit Partnern Zahlungs- und Handlungslösungen zu entwickeln.

Italien schließt Gasverträge mit Angola und der Republik Kongo

Vergangene Woche reiste eine italienische Delegation um Außenminister Luigi di Maio und den Minister für ökologischen Umbau, Roberto Cingolani, nach Angola und in die Republik Kongo, um neue Abkommen über die Steigerung von Gaslieferungen auszuhandeln. Begleitet wurden die Politiker dabei vom Vorstandsvorsitzenden des italienischen Energieversorgers ENI, Claudio Descalzi. Aus Angola will Italien ab kommendem Jahr zusätzliche 1,5 Milliarden und aus der Republik Kongo bis zu 4,5 Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) erhalten. Im Zuge seiner Diversifizierungsstrategie schließt Italien zurzeit zusätzliche Abkommen mit Ägypten, Aserbaidschan, Libyen und Katar. Für Mai ist außerdem eine Reise nach Mosambik geplant. Damit macht Italien einen weiteren wichtigen Schritt, um sich aus der Gasabhängigkeit von Russland zu befreien: Bisher bezieht Italien mit 29 Milliarden Kubikmetern rund 45% seines jährlichen Bedarfs von 76 Milliarden Kubikmetern aus russischen Gaslieferungen. Bereits in der Woche vor Ostern unterzeichnete der italienische Energieversorger ENI ein Abkommen mit dem algerischen Energieunternehmen Sonatrach. Algerien ist mit 30% und 21 Milliarden Kubikmetern bisher der zweitgrößte Gaslieferant Italiens. Der neue Deal soll die Liefermenge um weitere neun Milliarden Kubikmeter pro Jahr erhöhen.

Und sonst?

Great Vision Business ist das erste private Müllentsorgungsunternehmen in der kongolesischen Metropole Goma. Eine öffentliche Müllabfuhr gibt es dort nämlich nicht. Der Firmengründer Joël Tembo begann sein Projekt vor sechs Jahren mit einem Startkapital von 20.000 US-Dollar. Davon kaufte er einen ausrangierten Müllwagen und stellte 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und begann, das örtliche Müllproblem anzugehen. Inzwischen erwirtschaftet der gelernte Betriebswirt dank 300 zahlender Kunden jährlich rund 6.000 US-Dollar. Auch wenn er die Müllberge nicht vollständig beseitigen kann, so kann der Unternehmer gemeinsam mit den mittlerweile 30 anderen ansässigen Entsorgungsfirmen immerhin einen Beitrag leisten, diese zu verringern.

 

 

Die Deutsche Afrika Stiftung gratuliert Peres Jechichir und Evans Chebet aus Kenia zu ihren Siegen beim Boston Marathon. Glückwünsche gehen auch an die Ränge zwei und drei, die bei den Männern von den Kenianern Lawrence Cherono und Benson Kiprutound und bei den Frauen von der Äthiopierin Ababel Yeshaneh und der Kenianerin Mary Wacera Ngugi gewonnen wurden.

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