Elizabeth Kayissan Pognon, Trägerin des Deutschen Afrika-Preises 1996
Elizabeth Kayissan Pognon, Trägerin des Deutschen Afrika-Preises 1996
Elizabeth Kayissan Pognon (Benin)
Trägerin des Deutschen Afrika-Preises 1996

Im Jahr 1996 kam die Jury des Deutschen Afrika-Preises erstmals und einmütig zu der Entscheidung, eine Frau auszuzeichnen und sie als eine der zahlreichen Frauen zu ehren, die die positiven Entwicklungen des Kontinents vorantreiben. Elizabeth Kayissan Pognon aus Benin wurde für ihre besondere persönliche Leistung im Demokratisierungsprozess ihres Heimatlandes geehrt.

Nachdem sie in Paris und Bordeaux, wo sie auch später die Befähigung zum Richteramt erwarb, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften studiert hatte, legte sie eine bemerkenswerte Karriere hin. Nach vier Jahren am Berufsgericht in Cotonou, durchlief sie Stationen als präsidentin des Arbeitergerichts und Generalsekretärin des Obersten Rates der Berufsrichter, der Verwaltungsgerichtskammer des Obersten Gerichtshofes und des Justizministeriums. 1993 wurde sie schließlich zur Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes der Republik Benin gewählt.

Anders als ihre Vorgänger legte sie mehr Wert auf die Entscheidungen bezüglich Verletzungen von Menschenrechten und gab ihnen dadurch mehr Gewicht. Gleichzeitig hat das Verfassungsgericht durch seine politisch neutrale Position einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Präsidentschaftswahlen 1996 geleistet. So erklärte das Gericht sogar teilweise Stimmen für ungültig. Die als „eiserne Frau“ bezeichnete Elizabeth Pognon zeigte sich auch in solch hektischen und schwierigen Situationen ruhig und besonnen. Sie orientierte ihr Handeln stets an sachlichen Kriterien und sicherte durch ihre Amtsausübung am Verfassungsgericht eine institutionelle Gewaltenkontrolle. Sie leistete damit einen entscheidenden Beitrag zur demokratischen Entwicklung Benins.

Überreicht wurde der Preis von Verfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach.

TrägerInnen Deutscher Afrika-Preis