Gerald Bigurube und Clovis Razafimalala, Träger des Deutschen Afrika-Preises 2018
Gerald Bigurube und Clovis Razafimalala, Träger des Deutschen Afrika-Preises 2018
Gerald Bigurube (Tansania) und Clovis Razafimalala (Madagaskar)
Träger des Deutschen Afrika-Preises 2018

Ein besonderer Moment für den internationalen Umweltschutz: Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble überreichte am Abend des 27. November den Deutschen Afrika-Preis 2018 an die Natur- und Umweltschützer Clovis Razafimalala und Gerald Bigurube. Ökologische und ökonomische Entwicklung müsse Hand in Hand gehen, erklärte Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble bei der feierlichen Verleihung vor über 300 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Allianz Forum am Brandenburger Tor. Bei der Zeremonie wurden der madagassische Umweltaktivist Clovis Razafimalala und Gerald Bigurube, der Landesdirektor der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Tansania, für ihr außergewöhnliches Engagement als Umweltschützer durch die Deutsche Afrika Stiftung geehrt.

Mit seiner Organisation Coalition Lampogno engagiert sich Clovis Razafimalala gegen den Raubbau von Rosenhölzern in Madagaskar. Hier erfährt er wenig Unterstützung seitens der madagassischen Regierung, der oftmals vorgeworfen wird, selbst in den Handel involviert zu sein. Herr Razafimalala widersteht standhaft allen Korruptionsversuchen und lebt weiterhin in einfachen Verhältnissen. Für seine Arbeit und Überzeugungen riskierte er auch seine Freiheit: Unter dem Vorwurf, er habe bei einer Demonstration zur Rebellion aufgerufen, wurde Clovis Razafimalala verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – trotz Aussagen zahlreicher Augenzeugen, die bestätigten, dass er nicht vor Ort war. Erst nach 10 Monaten Haftstrafe wurde sein Urteil auf Druck von Seiten internationaler Organisationen zu fünf Jahren auf Bewährung umgewandelt. Aufgeben ist jedoch keine Option für Razafimalala: „Der Wald ist mein Leben“.

Gerald Bigurube setzt sich seinerseits seit 44 Jahren unermüdlich für den Natur- und Wildtierschutz in Tansania ein. 16 Jahre lang arbeitete er für die tansanische Nationalparkbehörde TANAPA. Unter seiner Führung konnte die Wilderei drastisch reduziert werden, die Wildtierbestände erholten sich deutlich. Herr Bigurube verfolgt den Ansatz, dass Naturschutz nur unter Einbindung der lokalen Bevölkerung nachhaltig gestaltet werden kann. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Wildlife Management Areas, mit deren Hilfe die Einnahmen aus dem Safaritourismus auch den dort lebenden Menschen zu Gute kommen.

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Produziert von Deutsche Welle

Den Begrüßungsreden durch Dr. Coenraad Vrolijk, Geschäftsführer für Afrika der Allianz, und Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung, folgte der von der Deutschen Welle unter Leitung von Claus Stäcker produzierte Dokumentarfilm Leben für das morgen über die beiden Preisträger. Die Laudatio hielt Dr. Volker Faigle, Jury-Präsident und Vorstandsmitglied der Stiftung, bevor Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble die Preisstatuen überreichte. Beide betonten das außerordentliche Engagement und die Hingabe, mit der sich die Preisträger für die Umwelt einsetzen. Im anschließenden Gespräch unter Moderation von ARD-Chefsprecher Jan Hofer sprachen beide über Hindernisse, die ihnen bei ihrer Arbeit in den Weg gelegt werden sowie über die aktuelle politische Situation in ihren Heimatländern. Musikalisch begleitet wurde der gelungene Abend von dem madagassisch-deutschen Duo Erick Manana & Jenny Fuhr.

Berichterstattung
TrägerInnen Deutscher Afrika-Preis