Maître Blondin Beye, Träger des Deutschen Afrika-Preises 1997
Maître Blondin Beye, Träger des Deutschen Afrika-Preises 1997
Maître Blondin Beye (Mali)
Träger des Deutschen Afrika-Preises 1997

Maître Alioune Blondin Beye wurde 1939 in Bafoulablé, West-Mali geboren. Nachdem er in Bamako seine Schullaufbahn abschloss, studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Dijon in Frankreich, das er 1971 mit der Promotion beendete. Anschließend trat er eine Stellung als Professor für Rechtswissenschaften an der Ecole Nationale d’administration in Bamako und erhielt die Zulassung zum Rechtsanwalt. Nachdem er einige Jahre als Rechtsberater der malischen Regierung gedient hatte, wurde er als Minister für Jugend, Kunst, Sport und Kultur ins Amt berufen. Ab 1978 unterstütze er acht Jahre lang den Präsidenten Moussa Traore als Außenminister. Dann, neben der Tätigkeit als juristischer Berater in der Präsidialkanzlei, wurde er auch als juristischer Berater der Afrikanischen Entwicklungsbank tätig und stieg zum Generalsekretär der Organisation auf.

1993 nahm er schließlich die Herausforderung an, die vielen eine unmögliche Aufgabe erschien: Er nahm den Posten als Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der UN, Boutros Boutros-Ghali, für Angola an. Als Sonderbeauftragter wurde er beauftragt, Angola zum Frieden zu verhelfen, das damals einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg hinter sich hatte, der fast einer halben Million Menschen das Leben kostete und drei Millionen Menschen vertrieb. Er nahm an den Friedensverhandlungen Angolas mit maßgeblicher Energie, Intellekt und Fantasie teil und brachte, teilweise durch seinen persönlichen Willen, das Lusaka-Protokoll durch, welches 1994 den Bürgerkrieg beendete. In den drei darauffolgenden Jahren war es sein Hauptanliegen, langanhaltenden Frieden und Stabilität in Angola aufzubauen.

Maître Beye wurde 1997 dafür, dass er sein Leben damit verbrachte, für Frieden, Gerechtigkeit und respektable Lebensbedingungen für das malische und andere Völker zu kämpfen, mit dem Deutschen Afrika-Preis ausgezeichnet, überreicht von Bundesaußenminister Klaus Kinkel.

Er kam 1998 bei einem tödlichen Flugzeugunglück ums Leben und hinterlässt seine Frau und vier Kinder.

TrägerInnen Deutscher Afrika-Preis