Marlene le Roux und Pieter-Dirk Uys, Träger des Deutschen Afrika-Preises 2012
Marlene le Roux und Pieter-Dirk Uys, Träger des Deutschen Afrika-Preises 2012
Marlene le Roux und Pieter-Dirk Uys (Südafrika)
Träger des Deutschen Afrika-Preises 2012

Der Deutsche Afrika-Preis wurde 2012 an Marlene le Roux und Pieter-Dirk Uys verliehen. Die Verleihung stand ganz im Zeichen der Kunst und Gleichberechtigung und ehrte die beiden Südafrikaner für ihren Kampf gegen jede Form der Diskriminierung.

Marlene le Roux, geboren in der Kleinstadt Wellington in Südafrika, ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die ihr Leben voll und ganz dem Kampf gegen die Ungleichbehandlung von Minderheiten widmet. Ihr starkes Engagement hat sie ihrer eigenen Schicksalsgeschichte zu verdanken. Im Alter von drei Monaten erkrankte sie an Polio und ist davon heute noch körperlich beeinträchtigt. Nichtsdestotrotz oder gerade aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen, setzt sie sich hingebungsvoll für die Rechte von Frauen, Menschen mit Behinderungen und sozial Benachteiligten ein. Als Direktorin am Artscape Theatre Centre in Kapstadt vermittelt sie in Form von Kunst und Kultur den Menschen Selbstbewusstsein und Kraft für den Kampf gegen Ungleichbehandlungen im Alltag.

Die gelernte Sängerin und Musiklehrerin unterstützt verschiedene Schulprogramme zur Förderung neuer Künstlerinnen und Künstler und organisiert jährlich das Artscape Womens‘ Festival, um Frauen zu animieren, für ihre Rechte einzustehen. Als Autorin versucht sie fest verankerte Stereotype zu durchbrechen und konnte mit  ihrem Werk Look at me starke Akzente setzen. Für ihr Engagement und ihren Mut wurde sie bereits mehrfach in Südafrika ausgezeichnet. Neben dem Desmond Tutu Legendary Award 2001 und der Mayor’s Medal 2011 wurde sie 2010 als einflussreichste Frau Südafrikas im Bereich Kunst und Kultur geführt.

Pieter-Dirk Uys, geboren 1945 in Kapstadt, ist ein südafrikanischer Satiriker, Komiker und Autor. Besser bekannt als Evita Bezuidenhout ist er nicht nur „South-Africa’s most popular white woman“, sondern seit Jahrzehnten eine der bedeutendsten Stimmen der Menschlichkeit und des Humors in Südafrika.

Der Kabarettist absolvierte sein Filmstudium in London und nutzte fortan seine Fähigkeiten für einen satirischen Kampf gegen das Apartheid-Regime. Weit über Südafrika hinaus erlangte er damit Berühmtheit und nutzt seine Popularität für einen beispiellosen Einsatz gegen HIV/AIDS an Schulen in Südafrika.

Der aus einem sehr konservativen Hause stammende Sohn eines calvinistischen Afrikaners und einer geflohenen jüdischen Berlinerin glänzt in seinen Rollen als das alte Krokodil und scheut auch nicht davor, Personen wie den Apartheids-Ministerpräsidenten P.W. Botha, Anti-Apartheidshelden Bischof Desmond Tutu oder Nelson Mandela zu parodieren. Berühmtheit erlangte er jedoch durch seine Rolle als weiße Diva-Botschafterin Evita Bezuidenhout. Mit Humor als Waffe schafft er es vor allem Jugendliche zu erreichen, diesen Angst zu nehmen und Apartheid und HIV zu bekämpfen. 2000 wurde er in den USA mit dem Living Legacy Award geehrt und als Ehrendoktor der drei größten Universitäten Südafrikas ernannt.

Überreicht wurde der Preis von Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler.

TrägerInnen Deutscher Afrika-Preis