Im Vorfeld der 30. UN-Klimakonferenz (COP 30) im brasilianischen Belém vom 10. bis zum 21. November 2025 rückt der Schutz der tropischen Regenwälder erneut in den Fokus der internationalen Klimadiplomatie. Mit dem Vorschlag einer Tropical Forests Forever Facility (TFFF) zeichnet sich hierbei ein neuer Ansatz ab, um gezielt langfristige internationale Mittel für die Bewahrung dieser einzigartigen Ökosysteme zu mobilisieren. Neben dem Amazonas und Südostasien beherbergt das Kongobecken in Zentralafrika mit den zweitgrößten zusammenhängenden Tropenwäldern der Welt eine der sogenannten „grünen Lungen“ der Erde. Sie alle sind durch Entwaldung und illegale Rohstoffgewinnung stark bedroht, während es an Finanzierung nachhaltiger Entwicklungsstrategien mangelt. Laut dem United Nations Environmental Programme werden bis 2030 jährlich 66,8 Milliarden US-Dollar allein für Schutz und Renaturierung der Tropenwälder sowie zur Förderung der Lebensgrundlagen lokaler Bevölkerungen benötigt, zum Erreichen der globalen Ziele in den Bereichen Klima, Biodiversität und Renaturierung fehlen gar rund 216 Milliarden US-Dollar jährlich. Angesichts des abrupten Ausfalls der amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID, die bedeutende Mittel für den Tropenschutz bereitstellte, sowie des globalansteigenden Drucks auf öffentliche Mittel, bedarf es dringend neuer Lösungen wie des TFFF, um Afrikas grüne Lunge und andere tropischen Regenwälder zu bewahren.
Könnte die bevorstehende Konferenz in Belém die letzte Gelegenheit für die internationale Gemeinschaft bieten, die richtigen Weichen hierfür zu stellen? Wie stellt sich die Lage im Kongobecken vor der COP 30 dar und welche Auswirkungen hat der Rückzug wichtiger Finanzierungspartner vor Ort? Wie können Deutschland und Europa zu einer tragfähigen Finanzierungsarchitektur beitragen? Und welches sind innovative und gleichzeitig realisierbare Maßnahmen und Partnerschaften, um die bestehenden Lücken zu schließen? In kurz: Wie sähe eine erfolgreiche, zukunftsweisende Klimakonferenz aus?
Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen und Dr. Christian Ruck, Berater der Kongobeckenländer zur Vorbereitung der 30. UN-Klimakonferenz im Auftrag der Bundesregierung, im Rahmen dieser Ausgabe von DAS Thema aktuell diskutieren.
Redner:
Dr. Christian Ruck, Berater der Kongobeckenländer zur UN-Klimakonferenz
Seit 2025 ist Dr. Christian Ruck im Auftrag der Bundesregierung Berater der Kongobeckenländer zur Vorbereitung der 30. UN-Klimakonferenz. Zuvor war er bereits von 2020 bis 2023 Facilitator der Kongobeckenwald-Partnerschaft. Bevor er von 2014 bis 2019 für die Kreditanstalt für Wiederafbau (KfW) leitende Positionen in Kamerun und Tansania übernahm, war Dr. Ruck von 1990 bis 2023 Mitglied des Deutschen Bundestages für die CDU/CSU-Fraktion. Dort war er unter anderem stellvertretender Vorsitzender sowie entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Moderation:
Sabine Odhiambo, Generalsekretärin, Deutsche Afrika Stiftung