Harmonisch, frei und neutral? Verfassungsdebatten zum Säkularismus in Gambia
Rubrik: Studentische Arbeiten

Nach dem Sturz des gambischen Präsidenten Yahya Jammeh, der für seine groteske Instrumentalisierung des Islams weltweit an Bekanntheit erlang, brach in dem kleinen westafrikanischen Land während den öffentlichen Beratungen zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung (2018-2020) eine erbitterte Debatte zur öffentlichen Stellung der Religion im neuen Staat aus. Dabei soll dem Rat der Christen nach die Bekennung des Staates zum Säkularismus religiöse Konflikte endgültig vorbeugen, der Höchste Islamrat vertritt dagegen die Meinung, dass Gambia auch unter Abwesenheit einer expliziten Bekennung zum Säkularismus mittels eines neutralen Staates die religiöse Pluralität aufrechterhalten könne. Beide Lager sind in ihrem Denken von historischen Erinnerungen sowie regionalen politischen Kontexten geprägt. Ferner berührte auch die zeitgleiche Reform und Ausweitung des islamischen Rechts im nationalen Justizsystems die Debatten in einem wesentlichen Maße. Wie äußern sich die Bedenken beider Lager zu den konstitutionellen Reformvorschlägen, welche die Religion betreffen, vor diesem Hintergrund und in gegenseitiger diskursiver Interaktion? Dieser Frage soll diese Studie mittels einer archivalen Recherche der Online-Beiträge von gambischen Interessenvertretern im Zeitraum der Verfassungsberatungen analytisch nachgehen.

Die Arbeit zum Download finden Sie hier.

2.6.2021, Abdurrahman Yazici
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