Nigerias Wahlkommission bestätigt Wahltermin trotz Gewalt
Am Dienstag bekräftigte der Leiter der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission Nigerias (Independent National Electoral Commission, INEC) Mahmood Yakubu, dass die für den 25. Februar dieses Jahres angesetzten Wahlen wie geplant stattfinden werden. Zuvor hatte es am Sonntag einen erneuten Anschlag auf ein Büro der INEC im südöstlichen Bundesstaat Enugu gegeben, der bereits bestehende Zweifel an einer pünktlichen Durchführung der Wahl im nächsten Monat verstärkt hatte. Der jüngste Vorfall ist einer von insgesamt 50 Angriffen auf die INEC-Büros zwischen 2019 und 2022, die im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen verübt wurden. Zwar gebe es ein langjähriges Muster von Gewalt rund um die in der Regel heftig umkämpften Wahlen in Nigeria, aber laut Expertinnen und Experten zeugten die jüngsten Angriffe von einer neuen Qualität, welche die im Rahmen der Wahlen herrschende Unsicherheit im Lande in neue Höhen treibe. Die Nigerianerinnen und NIgerianer gehen am 25. Februar an die Urnen, um einen Nachfolger für den derzeitigen Präsidenten Muhammadu Buhari zu wählen, dessen achtjährige Regierungszeit verfassungsgemäß zu Ende geht. Zum Ende seiner Amtszeit sieht Buhari sich scharfer Kritik ausgesetzt, weil er es nicht geschafft hat, die vielerorts grassierende Unsicherheit und die hohen Lebenshaltungskosten in den Griff zu bekommen. Um die Nachfolge treten vier Kandidaten an, wobei der 61-jährige Peter Obi von der Arbeiterpartei (Labour Party), ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Anambra, der erste Kandidat einer dritten Partei ist, der seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1999 eine echte Herausforderung für die dominierenden politischen Parteien darstellt. Ihm gegenüber stehen der 70-jährige Bola Ahmed Tinubu von der regierenden All Progressives Congress (APC) und der 75-jährige ehemalige Vizepräsident Atiku Abubakar von der People’s Democratic Party (PDP), die beide bereits jahrzehntelang in der nigerianischen Politik aktiv sind. Analysten zufolge haben sich vor allem jüngere Menschen Obi zugewandt, die den Status Quo in Nigerias Politik ändern wollen und zudem weiterhin von der brutalen Unterdrückung der #EndSars-Bewegung vor zwei Jahren frustriert sind. Der Anteil der jungen Wählerinnen und Wähler an der Wählerregistrierung ist vergleichsweise hoch – von zehn Millionen Erstwählerinnen und Erstwählern sind 84% unter 34 Jahre alt. Insgesamt haben sich bislang 93 Millionen Nigerianerinnen und Nigerianer als Wählerinnen und Wähler registrieren lassen, davon 44 Millionen Frauen. Mehreren Online-Umfragen zufolge soll Obi gute Aussichten auf einen Wahlsieg haben, allerdings gibt es auch Kritik, dass diese Umfragen durch das jugendliche Profil von Obis Anhängerinnen und Anhängern verzerrt seien könnten. Angesichts der Komplexität der nigerianischen Politik werden auch Faktoren wie Religion, Region, das Stadt-Land-Gefälle und nicht zuletzt die in der Vergangenheit eher geringe Wahlbeteiligung (35% 2019, 44% 2015) eine große Rolle bei der Bestimmung des nächsten Präsidenten des bevölkerungsreichsten Landes des Kontinents spielen.
50 Millionen USD zur Steigerung der Impfstoffkapazitäten für senegalesisches Institut
Die Coalition for Epidemic Preparedness (CEPI) gab vergangenen Donnerstag bekannt, das Institut Pasteur de Dakar (IPD) im Senegal über einen Zeitraum von zehn Jahren mit 50 Millionen USD zu unterstützen. So sollen zukünftig Impfstoffe, insbesondere für den Globalen Süden, im Senegal entwickelt und im großen Stil produziert werden, um Abhängigkeiten gegenüber Arzneimittel- und Impfstoffimporten sowie von großen Pharmakonzernen des Globalen Nordens zu reduzieren. Das Institut Pasteur de Dakar, eine gemeinnützige Stiftung, die sich der Förderung der öffentlichen Gesundheit und des Wohlergehens in Westafrika verschrieben hat, plant daher bis zu 15 Mio. USD in die Entwicklung seiner Produktionsanlagen für Routineimpfungen sowie Impfungen bei Krankheitsausbrüchen zu investieren. Wie wichtig es ist, die lokale Impfstoffproduktion zu fördern und Abhängigkeiten zu verringern, konnte während der Covid-19-Pandemie beobachtet werden. Hier kam es in afrikanischen Ländern wie auch in anderen Ländern des Globalen Südens zu einer ungleichen Verteilung von Impfstoffen, was sich noch immer in den Impfquoten widerspiegelt. Afrikas kontinentale Impfrate liegt dabei aktuell bei 41,9 %; insgesamt wurden etwas über 1 Milliarde Impfdosen an Afrika verteilt, von denen 74,5% verabreicht wurden. Allerdings variieren die Impfquoten zwischen den einzelnen Ländern stark. Während Südafrika, das mit dem Pharmaunternehmen Aspen Pharmacare (APNJ.J) an der Spitze der afrikanischen Bemühungen um den Ausbau der eigenen Produktionskapazitäten für Impfstoffe steht, eine Impfrate von 41,3% aufweist, hat sein Nachbarland Botsuana, das ebenfalls zu den Ländern mit mittlerem Einkommen zählt, bereits eine Quote von 87,7% erreicht. Besonders interessant sind die Zahlen des Inselstaates Komoren mit 80,6% sowie Liberia, wo 78,9% der Bevölkerung vollständig geimpft sind – beides Länder, die zu den ärmsten der Welt zählen. Derweil fällt der Anteil an Menschen, die eine sogenannte Boosterimpfung erhalten haben, auf dem gesamten Kontinent sehr niedrig aus und liegt gerade einmal zwischen 0,0 und 0,1%.
Und sonst?
Seitdem Straßentennis im November letzten Jahres in Ruandas Hauptstadt Kigali eingeführt wurde, hat der Sport in der Bevölkerung stark an Popularität gewonnen. Die gemeinschaftsbasierte Sportart, die auf Straßen, in Wohngebieten oder auch in Gemeindezentren gespielt werden kann, erfordert keine hohen Investitionen in die Infrastruktur und kann daher im Grunde überall von jedermann gespielt werden. Straßentennis kommt ursprünglich aus Barbados und wurde in Ruanda im Rahmen der bilateralen Partnerschaft zwischen Ruanda und Barbados eingeführt. Ruanda ist das erste afrikanische Land, das diese Sportart übernommen hat, und plant nach Angaben der Regierung nun, sie auf andere Landesteile außerhalb der Hauptstadt auszuweiten. Auch möchte der ostafrikanische Staat durch die Veranstaltung regionaler Turniere mit dem Sport seinen Tourismussektor stärken.