Deutsche Afrika Stiftung Jahrbuch 2020/2021
Afrika anders sehen – Für ein differenziertes Afrika-Bild
Jahrbuch der Deutschen Afrika Stiftung 2020/2021

Jahrbücher sind naturgemäß immer Momentaufnahmen. Ihre Datierung weist daraufhin. Jahrbücher erheben aber gleichzeitig den Anspruch, den aktuellen Stand eines Gegenstands schlaglichtartig abzubilden. Im Hinblick auf Aktivitäten und Geschehnisse auf dem afrikanischen Kontinent ist dies nicht ganz einfach, da sich sehr vieles sehr schnell entwickelt und verändert.

COVID-19 hat im vergangenen Jahr nicht nur die nördliche Erdhalbkugel erfasst, sondern wurde auch zum prägenden Faktor für eine Reihe afrikanischer Länder, der die Existenzgrundlagen vieler Menschen gefährdete. Noch wissen wir nicht genau, welchen Verlauf die Pandemie in Afrika nehmen wird, aber sicher ist, dass sie vieles vor Ort und auch die geopolitische Lage in Afrika verändern wird, und so versucht sich dieser Band an einer Bestandsaufnahme und einem Blick in die Zukunft.

Bei aller Bedeutung der Pandemie wäre es falsch, die Jahre 2020/21 auf COVID-19 zu reduzieren. Die politische und wirtschaftliche Entwicklung ging auch in Afrika weiter: Im Sudan setzte sich der Reformprozess fort, das benachbarte Äthiopien geriet in eine Krise, in Westafrika fanden zahlreiche Wahlen statt, in der Westsahara fielen zum ersten Mal nach 30 Jahren wieder Schüsse. Am 1. Januar 2021 begann mit dem Startschuss für die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone AfCFTA ein neues Kapitel wirtschaftlicher Integration.

Der Pandemie zum Opfer fiel der AU-EU-Gipfel, was uns als Deutsche Afrika Stiftung nicht davon abgehalten hat, dem wichtigen Thema der zukünftigen Ausgestaltung der Beziehungen zwischen Afrika und Europa besondere Aufmerksamkeit zu widmen, weshalb wir die wichtigsten Beiträge aus einer Veranstaltung zu diesem Thema in diesen Band aufgenommen haben.

Trotz Pandemie ist es auch im Jahr 2020 gelungen, den Deutschen Afrika-Preis zu verleihen; er ging an die Somalierin llwad Elman. Darüber freue ich mich sehr. Naturgemäß ist der Arbeit und der Person unserer Preisträgerin ein eigenes Kapitel gewidmet.

– Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung

1.8.2021, Deutsche Afrika Stiftung (Hrsg.)
Veröffentlichungsarchiv
Filtern
Filtern