Deutsche Afrika Stiftung Jahrbuch 2021/2022
Afrika-Europa – Stärker zusammen
Jahrbuch der Deutschen Afrika Stiftung 2021/2022

Am 9. Juli 2022 feierte die Afrikanische Union, die 2002 in Durban als Nachfolgerin der Organisation für Afrikanische Einheit gegründet wurde, um Afrikas gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Selbstverantwortung und Selbstbestimmung voranzutreiben, ihr zwanzigjähriges Bestehen. In Deutschland wurde dieses Jubiläum wenig beachtetet.

Aufgrund der tiefgreifenden Krisen, in der sich Europa und andere Regionen der Welt derzeit befinden, war der Blick auf dieses Ereignis leider verstellt. Die schwerwiegenden Folgen der Corona-Pandemie waren noch nicht ausgestanden, da wurde durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine die bisherige Friedensordnung in Europa über den Haufen geworfen. Krieg und Sanktionen behindern seither Handel, Lieferketten sowie Produktion und gefährden sowohl Arbeitsplätze als auch die Versorgung von Menschen, gerade in afrikanischen Getreideimportländern.

Die Deutsche Afrika Stiftung (DAS) hat trotz aller Schwierigkeiten versucht, ihrem Auftrag nachzukommen und konnte in vielfältiger Weise in digitalen Dialogveranstaltungen verschiedenste Themen aufgreifen und Begegnungenzwischen deutschen und afrikanischen Gästen auch wieder in Präsenz durch führen. In diesem Jahrbuch werden diese Themen, die uns aktuell beschäftigen und die uns in den letzten zwölf Monaten begleitet haben, aufgegriffen. Besonders hervorheben möchte ich hier, dass die seit 2020 wegen der Pandemie mehrfach verschobene Verleihung des Ehrenpreises an die namibische Journalistin Gwen Lister im Juni 2022 nachgeholt werden konnte.

Deutschland und die Europäische Union sind spätestens aufgrund der veränderten geopolitischen Lage zu einer Neujustierung ihrer Außenpolitik gezwungen. Die Abstimmung in der UN-Generalversammlung im vergangenen März zum Russlandkrieg in der Ukraine sollte als Weckruf verstanden werden. Dass afrikanische Staaten auf die Kooperation mit Europa nicht mehr angewiesen sind, zeichnet sich schon lange ab. Uns allen muss aber klar sein, dass globale Probleme nur in Kooperation mit afrikanischen Partnern, die rund 30 Prozent der Stimmen bei der UNO stellen, gelöst werden können.

– Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung

1.12.2022, Deutsche Afrika Stiftung
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