Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von sowohl festlichen als auch themenbezogenen Begegnungen, durch die die Deutsche Afrika Stiftung (DAS) gute Gelegenheiten bot, zwischen deutschen und afrikanischen Gästen neue Freundschaften zu knüpfen und alte zu erneuern oder auch sich zu den derzeit drängenden Fragen auszutauschen, die uns gemeinsam betreffen. Die Beiträge in diesem Jahrbuch belegen diese vielfältigen Möglichkeiten.
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Mit Spannung erwartete Wahlen, Sorge um den Verlust von Werten, die einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung zugrunde liegen, aber auch die Sorge um das Erodieren verantwortungsvollen Regierungshandeln – dies sind Themen, die uns in Deutschland und Europa genauso umtreiben wie in vielen afrikanischen Ländern.
Wenn auch unter anderen Vorzeichen teilen wir die Sorge um die demographische Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland wird alt, denn jeder dritte ist älter als 66 Jahre. 2026 werden rund 240.000 Arbeitsplätze mehr zu besetzen sein als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Hingegen liegt auf dem afrikanischen Kontinent das Durchschnittsalter bei 19 Jahren und die Jugend macht rund 62 Prozent der Bevölkerung in Afrika aus. Gemäß dieser Entwicklung müssten laut IWF bis 2035 jährlich 18 Millionen Arbeitsplätze in Afrika geschaffen werden. Also Arbeitskräftemangel hier und Arbeitskräfteüberschuss dort. Beide Entwicklungen stellen immense Herausforderungen, die während des Frühjahrsempfangs der DAS für das afrikanische Diplomatische Corps diskutiert wurden.
Entscheidend ist die Frage: Wie kann eine solche Fachkräftemigration, wenn sie denn beidseitig gewollt wird – für alle Beteiligten zum Gewinn werden? Die Deutsche Afrika Stiftung ist bereit, das ihr Mögliche hier im Inland beizutragen, um die Bevölkerung für junge Menschen aus Afrika vorzubereiten. Dazu gehört z.B. ein realistisches Afrikabild in Schulen, Hochschulen, Medien und Unternehmen, aber auch in der Politik und der Öffentlichkeit insgesamt zu vermitteln.
Dieses Jahrbuch ist ein Schritt auf diesem Weg. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
– Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung