23.6.2021, 15:00 - 16:30 Uhr, online
Online-Diskussion: Abschluss oder Anfang? Die Versöhnungsverhandlungen zwischen Deutschland und Namibia
mit Ruprecht Polenz, deutscher Verhandlungsführer

Nach fast sechsjähriger Verhandlungsdauer haben sich Mitte Mai die Unterhändler Namibias und Deutschlands, Dr. Zedekia Ngavirue und Ruprecht Polenz, auf eine „gemeinsame Erklärung“ geeinigt, die von beiden Verhandlungsführern paraphiert wurde. Sie hält fest, was die Truppen des Deutschen Reiches den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908 angetan haben, sagt die Zahlung von 1,1 Milliarden Euro über 30 Jahre zu und soll Grundlage eines Versöhnungsprozesses sein, in dessen Rahmen Bundespräsident Steinmeier in der zweiten Jahreshälfte nach Namibia reisen und eine Entschuldigung aussprechen könnte. Der Deutsche Bundestag könnte noch vor der Sommerpause eine Erklärung verabschieden.

Warum zogen sich die Verhandlungen so lange hin? Kann die Vereinbarung für sich in Anspruch nehmen, die Zustimmung der Mehrheit der Herero und Nama zu haben? Worin unterscheidet sich die jetzt zugesagte Summe von „traditioneller Entwicklungshilfe“? Und warum kümmerte sich Deutschland erst mehr als 100 Jahre nach den Ereignissen um deren Aufarbeitung und Bewertung?

Diese und eine Reihe weiterer Fragen standen im Zentrum des Online-Gesprächs mit Diskussion, zu der die Deutsch-Namibische Gesellschaft und die Deutsche Afrika Stiftung einluden.

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Programm:

Begrüßung:
Klaus A. Hess
, Präsident der Deutsch-Namibischen Gesellschaft

Moderation:
David Schwake
, Generalsekretär der Deutschen Afrika Stiftung

Diskussion:
Ruprecht Polenz
, Verhandlungsführer der Bundesregierung

Schlusswort:
Klaus A. Hess
, Präsident der Deutsch-Namibischen Gesellschaft

 

Ruprecht Polenz, geb. 1946, war von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages und von April bis November 2000 Generalsekretär der CDU. Seit 4. November 2015 ist er Vertreter der Bundesregierung in den Verhandlungen mit Namibia über den Umgang mit dem Völkermord kaiserlicher Truppen an den Herero und Nama.

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