10.9.2024, 8:30 - 9:30 Uhr, Online
DAS Gespräch – im Dialog mit…
S.E. Ronald Münch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mosambik

In Mosambik finden am 9. Oktober Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Auch die Provinzversammlungen und Gouverneursposten der elf Provinzen des Landes stehen zur Wahl. Der amtierende Präsident Filipe Nyusi (Frente de Libertação de Moçambique, FRELIMO) darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Für die FRELIMO, die das Land seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 regiert, geht der 47-jährige David Chapo, Gouverneur der Inhambane-Provinz, ins Rennen. Weitere Bewerber für das Präsidentenamt sind Ossufo Momade von der größten Oppositionspartei Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO), Lutero Simango vom Movimento Democrático de Moçambique (MDM) sowie der 50-jährige Venâncio Mondlane, der als unabhängiger Kandidat antritt und von der Koalition Coligação Aliança Democrática (CAD) unterstützt wird. Diese wurde jedoch kurzfristig von der Nationalen Wahlkommission (CNE) von den Parlaments- und Provinzwahlen ausgeschlossen.

Die Wahlen finden vor dem Hintergrund großer politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen statt. Zum einen kämpft das Land immer noch mit den Folgen des Bürgerkrieges, der von 1977 bis 1992 zwischen der ehemaligen Befreiungsbewegung FRELIMO und der Rebellenbewegung RENAMO ausgebrochen und 2013 erneut aufgeflammt war, sowie mit einem 1,2 Milliarden US-Dollar schweren Kredit- und Korruptionsskandal der Regierung. Zum anderen kommt es in der nördlichen Provinz Cabo Delgado seit 2017 zu Angriffen durch die islamistisch militante Rebellengruppe Ansar al Sunna, lokal auch bekannt unter dem Namen Al-Shabaab. Tausende Menschen kamen bereits ums Leben, Hunderttausende flohen aus der Region. Auch das 23 Milliarden US-Dollar schwere Gasförderungsprojekt des französischen Konzerns TotalEnergies in Cabo Delgado wurde in Folge der Gewalt ausgesetzt. Darüber hinaus leidet Mosambik zunehmend unter dem Klimawandel und wird von Extremwettern heimgesucht. Dabei verfolgt das Land, das mit Ägypten, Kenia und Marokko zu den vier afrikanischen Ländern zählt, die dem sog. Klima-Club angehören, eine ambitionierte Strategie zur sozial gerechten Energiewende. Auch mit Deutschland arbeitet der südostafrikanische Staat in diesem Bereich zusammen. Im Juni dieses Jahres schlossen Deutschland und Mosambik eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft.

Wie ist die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage vor Ort? Wie steht es um die Sicherheitslage im Land, im Besonderen in der Provinz Cabo Delgado? Welche Entwicklungen – sowohl auf nationaler und regionaler als auch auf internationaler Ebene – sind mit Blick auf den Wahlausgang zu erwarten? Und was sind die Schwerpunkte der deutsch-mosambikanischen Zusammenarbeit, insbesondere mit Blick auf die Klimapartnerschaft?
Diese und weitere Fragen haben wir gemeinsam mit S.E. Ronald Münch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mosambik beim DAS Gespräch mit Moderatorin Larissa Pflüger diskutiert.


Moderation
Larissa Pflüger, Wissenschaftliche Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und politische Kommunikation sowie für das Südliche Afrika, Deutsche Afrika Stiftung

Im Gespräch
S.E. Ronald Münch,
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mosambik

 

Zur Person
S.E. Ronald Münch ist seit August 2023 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mosambik. Zuvor war er von 2020–2023 Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Globale Fragen an der Deutschen Botschaft in Mexiko und von 2016–2020 Leiter des Arbeitsstabs Kulturerhalt und Leiter des Referats für Wissenschaft, Forschung und Hochschulen im Auswärtigen Amt, Berlin. Davor war er ab 1992 in unterschiedlichen bilateralen und multilateralen Funktionen an deutschen Auslandsvertretungen in Litauen, Israel, Niederlanden, Ecuador sowie im Auswärtigen Amt in Berlin tätig. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik, Philosophie und Anglistik in Heidelberg und Berlin arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. am Deutschen Historischen Museum Berlin, an der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn sowie dem Ellis Island Immigration Museum in New York.

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