8.11.2021, 18:30 Uhr, Berlin
Erzählungen zur Freiheit – Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe

Die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga gilt weit über ihr Heimatland Simbabwe hinaus als eine der einflussreichsten Stimmen des afrikanischen Kontinents. In ihren Büchern und Filmen bricht sie das Schweigen über gesellschaftliche Tabus und wirft universelle Gerechtigkeitsfragen auf. Dabei beschreibt sie, mit welchen Herausforderungen afrikanische Frauen zu kämpfen haben, die zwischen Tradition und Moderne und den Zwängen von Ethnizität, Alter und sozialer Schicht gefangen sind. Für ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen und ihr mutiges politisches Engagement erhielt Tsitsi Dangarembga in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Mit ihrem Debütroman „Nervous Conditions“ (dt: Aufbrechen), der 1988 erscheint und 1989 mit dem renommierten Commonwealth-Literatur-Preis für die Region Afrika ausgezeichnet wird, legt sie den Grundstein für ihre Romantrilogie, in deren Zentrum die heranwachsende Tambudzai und ihr Kampf um weibliche Selbstbestimmung und ihren Platz als Frau im postkolonialen Simbabwe steht. Rund drei Jahrzehnte vergehen, bevor Tsitsi Dangarembga die Trilogie vollendet: Ihr zweiter Roman, „The Book of Not“ erscheint 2006. Trotz aller Widrigkeiten, denen eine afrikanische Schriftstellerin ausgesetzt ist, hat sie es geschafft, ihre Trilogie 2018 mit „This Mournable Body“ (dt. Überleben) zu vollenden. Neben ihrer Arbeit als Autorin hinterfragt Tsitsi Dangarembga auch in ihren Filmen die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Strukturen. Darüber hinaus setzt sie sich für die Förderung der Kultur ein, in der sie den Schlüssel zu einer freiheitlicheren Gesellschaft sieht. In ihrem Heimatland engagiert sie sich vor allem im Kampf für die Demokratisierung von Staat und Gesellschaft – und wurde hierfür im vergangenen Jahr verhaftet.

Gemeinsam mit der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, dem Ethnologischen Museum Berlin und dem Verein der Freunde des Ethnologischen Museums e.V. lud die Deutsche Afrika Stiftung zum Gespräch mit der diesjährigen Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Tsitsi Dangarembga, ein.

 

Programm:

 

Begrüßung:

Prof. Dr. Lars Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums Berlin und Vorstandsmitglied im Verein
Freunde des Ethnologischen Museums Berlin e.V.

Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung

 

Lesung:

Abak Safaei-Rad, Schauspielerin

 

Gespräch:

Tsitsi Dangarembga und Prof. Dr. Manfred Loimeier, Professor für Afrikanische Literaturen englischer Sprache an der Universität Heidelberg

 

Schlusswort:

Christine von Heinz, stv. Vorstandsvorsitzende der Freunde des Ethnologischen Museums Berlin e.V.

 

Moderation:

Prof. Dr. Manfred Loimeier

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