Dr. Felix Klein, Ruth Weiss, Dr. Gideon Joffe
24.3.2022, Botschaft der Republik Südafrika in Berlin
Feierliche Pflanzung einer „Queen of Sheba“ – Rose zu Ehren von Ruth Weiss

Zu Ehren der deutsch-jüdischen Afrika-Journalistin und Anti-Apartheid-Aktivistin Ruth Weiss pflanzte die Botschaft der Republik Südafrika am 24. März 2022 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie und in Anwesenheit von rund 80 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft eine „Queen of Sheba”- Rose im Botschaftsgarten. Inspiriert vom Baumgarten des Yad Vashem Museums in Tel Aviv, der zu Ehren nichtjüdischer Menschen angelegt wurde, die während des Holocausts große Opfer für das jüdische Volk erbracht haben, soll die „Queen of Sheba“ – Rose an Ruth Weiss‘ herausragendes Engagement sowie stellvertretend für das aller Jüdinnen und Juden gegen das Apartheidregime in Südafrika erinnern.

Obwohl die jüdische Bevölkerung während der Apartheid nur etwa 2,5% der weißen und etwa 0,3% der Gesamtbevölkerung Südafrikas ausmachte, spielte sie eine große Rolle im Kampf gegen das rassistische System. Viele europäische Jüdinnen und Juden waren damals vor dem Holocaust nach Südafrika geflohen, wo sie mit der Einführung des Apartheidsystems erneut mit staatlicher Unterdrückung bestimmter Bevölkerungsgruppen konfrontiert wurden – so auch Ruth Weiss. Statt jedoch als weiße Jüdin die Augen vor dem Rassismus in ihrer neuen Heimat zu verschließen, trat Ruth Weiss mit mutigem Journalismus, oder, wie Dr. Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen den Antisemitismus es nannte, mit „Mut zur Wahrheit und Mut zur Menschlichkeit“ der repressiven Politik des Apartheidregimes entgegen. Das Leben und Wirken von Ruth Weiss würden zeigen, dass der Kampf gegen Antisemitismus und gegen Rassismus sich weder ausschließen, noch zueinander in Konkurrenz stehen – vielmehr ergänzen sie einander, betonte Dr. Klein.

Auch Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Laura Joyce, Botschaftsrätin der südafrikanischen Botschaft in Berlin, die S.E. Botschafter Stone Sizani vertrat, schlossen sich dem in ihren Reden an. So unterstrich Laura Joyce noch einmal die Bedeutung der jüdischen Bevölkerung im Kampf gegen die Apartheid und für das heutige Südafrika: Denn „[h]ätten sich Menschen wie Ruth Weiss nicht in das Schicksal der schwarzen Bevölkerung Südafrikas hineinversetzt, hätten Menschen wie sie ihr eigenes Leben nicht mit dem der Unterdrückten verknüpft, hätten Diskriminierungserfahrungen, die Frau Weiss in ihrer Jugend in Deutschland erlitten hat, für sie in ihrer neuen Heimat keine Anknüpfung gefunden, dann wäre Südafrika zum Scheitern verurteilt gewesen.“

Die Pflanzung der „Queen of Sheba“ – Rose, deren Namen aus der Bibel entlehnt ist, soll auch eine symbolische Verbindung zwischen den Lemba, einer ethnischen Gruppe jüdischen Ursprungs im südlichen Afrika und den Jüdinnen und Juden europäischer Herkunft in Südafrika sowie zwischen den drei abrahamitischen Religionen herstellen.

 

Das Grußwort von Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen den Antisemitismus, finden Sie hier.

Die Laudatio von S.E. Botschafter Stone Sizani steht Ihnen hier zum Download verfügbar.

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