26.5.2021, 10:00 - 11:00 Uhr, online
Online-Diskussion: Machtwechsel in Tansania – Präsidentin Suluhu Hassan vor schwierigen Entscheidungen

Nach dem Tod von Tansanias Präsident John Magufuli am 17. März 2021 hat die zuvor einer breiten Öffentlichkeit wenig bekannte Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan das Amt der Präsidentin übernommen. Die Muslima Suluhu Hassan stammt aus Sansibar und hatte bereits in Magufulis erster Amtszeit seit 2015 das Amt der Vizepräsidentin inne. Erste Entscheidungen Suluhu Hassans deuten an, dass sie nicht nur einen anderen Ton pflegen will als der auch unter dem Namen „bulldozer“ bekannte Magufuli, sondern auch inhaltlich neue Akzente setzt. Die Bedrohung durch die Covid-19-Pandemie nimmt sie offenbar weit ernster als ihr Vorgänger. Auch hat „Mama Samia“, wie sie von Teilen der Bevölkerung liebevoll genannt wird, einige Einschränkungen der Pressefreiheit rückgängig gemacht.

Noch aber sind viele Fragen offen:  Wird sich die neue Präsidentin dauerhaft an der Spitze des Staates und der Staatspartei CCM behaupten können, in der sie bisher keine eigene Machtbasis besitzt? Auf welche Strömungen in der Partei wird und kann sie bauen? Und was bedeutet es für Tansania, erstmals von einer Politikerin von der Insel Sansibar regiert zu werden? Kann Suluhu Hassan an den wirtschaftlichen Wachstumskurs der ersten Jahre unter John Magufuli anschließen, ohne dessen Politik der Einschränkung bürgerlicher Freiheiten und der Konfrontation mit multinationalen Unternehmen fortzuschreiben? Und was bedeutet der innenpolitische Wechsel in Tansania für das Verhältnis zu den anderen Staaten Ostafrikas und zur früheren Kolonialmacht Deutschland?

Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der Online-Diskussion, zu der Sie die Deutsche Afrika Stiftung herzlich einlädt.

 

Programm:

Begrüßung und Moderation: 
David Schwake, Generalsekretär der Deutschen Afrika Stiftung

 

Diskussion
Fatma Karume, tansanische Rechtsanwältin; verlor unter Präsident Magufuli ihre Zulassung

Deus Kibamba, politischer Analyst und Leiter des Tanzania Citizens’ Information Bureau

Dr. Aikande Clement Kwayu, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf der Parteienlandschaft in Tansania

Egon Kochanke, früherer deutscher Botschafter in Tansania und Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Afrika Stiftung

 

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