2020 sollte ein Meilenstein in der Neugestaltung der AU-EU-Beziehungen werden. Heute jedoch dominieren die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen die Diskussion in Europa und Afrika gleichermaßen. Obwohl die Zahl der Covid-19-Fälle auf dem afrikanischen Kontinent bisher eher gering ist, sind die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie hier ebenfalls deutlich spürbar: Die afrikanischen Volkswirtschaften sind durch den Einbruch der Im- und Exporte und die Unterbrechung der globalen Wertschöpfungsketten unter Druck geraten. Darüber hinaus stellen die umfassenden Lockdowns in vielen afrikanischen Ländern kleine und mittelständische Unternehmen sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insbesondere im informellen Sektor vor große finanzielle Herausforderungen. Zu Beginn der Pandemie rechnete die Afrikanische Union mit einem möglichen Verlust von rund 20 Millionen Arbeitsplätze auf dem Kontinent. Nach jüngsten Schätzungen des UNDP könnte sogar fast die Hälfte aller Arbeitsplätze in Afrika verloren gehen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt der diesjährige Prozess der Neugestaltung der AU-EU-Beziehungen noch mehr an Bedeutung. Der AU-EU-Gipfel, der für Oktober 2020 geplant ist, wird von der globalen Coronavirus-Krise überschattet werden. Der anhaltende Rückzug der USA aus Afrika und Chinas erfolgreiche öffentliche Diplomatie in Afrika stellen weitere wichtige Faktoren dar, die das Verhältnis Europas zu seinen afrikanischen Partnerinnen und Partnern beeinflussen.
Wie stark wird sich Covid-19 auf das Wirtschaftswachstum auf dem afrikanischen Kontinent auswirken? Welche Strategien sollten afrikanische Regierungen verfolgen, um die negativen Auswirkungen der Pandemie abzufedern? Welche Erwartungen haben Afrikanerinnen und Afrikaner an die Rolle, die Europa dabei spielen sollte? Welche Chancen – wenn überhaupt – bietet die Krise, um die afrikanisch-europäischen Beziehungen neu zu gestalten? Und wie wird sich die geostrategische Rivalität zwischen den USA und China auf diese Beziehungen auswirken?
Begrüßung
David Schwake, Generalsekretär, Deutsche Afrika Stiftung
Input
Dr. Carlos Lopes, Hoher Vertreter der Kommission der Afrikanischen Union Vorsitzender für AU-EU-Beziehungen
Diskussion
- Dr. Carlos Lopes, Hoher Vertreter der Kommission der Afrikanischen Union Vorsitzender für AU-EU-Beziehungen
- Dr. Obiageli Ezekwesili, ehemaliger Vizepräsident der Weltbank (Region Afrika)
- James Shikwati, CEO der kenianischen Denkfabrik Interregionales Wirtschaftsnetzwerk (IREN)
Moderation
Sabine Odhiambo, Stellvertretender Generalsekretär, Deutsche Afrika-Stiftung
Die Zusammenfassung zum Webinar finden Sie rechts im Downloadbereich.