Online-Diskussion: Einbindung der Diaspora in die Schaffung neuer Jobs in Afrika
Online-Diskussion: Einbindung der Diaspora in die Schaffung neuer Jobs in Afrika
7.10.2020, 18:30 – 20:00 Uhr, online
Online-Diskussion: Einbindung der Diaspora in die Schaffung neuer Jobs in Afrika
Neuer "Goldstandard" in der EZ?

In Deutschland leben schätzungsweise etwa 1 Mio. Mitglieder der afrikanischen Diaspora. Diese bietet für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ein enormes, aber bislang weitestgehend ungenutztes Potenzial: So sind ihre Mitglieder nicht nur Experten für den afrikanischen Kontext, sondern bringen auch eine starke Motivation mit, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in ihren Herkunftsländern voranzutreiben. Darüber hinaus hat die afrikanische Diaspora bereits heute einen großen, finanziellen Einfluss auf den Kontinent: Jährlich sendet sie allein aus Deutschland etwa 1,5 Mrd. Euro an Familie und Freunde in die Herkunftsländer. Allerdings fließt bislang nur ein geringer Anteil dieser Rücküberweisungen (Remittances) in Unternehmensaktivitäten.

Mit WIDU.africa befindet sich seit November 2019 eines der ersten Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in der Umsetzung, das dieses Potenzial entfalten möchte: Das vom Persönlichen Afrikabeauftragten Günter Nooke gemeinsam mit der afrikanischen Diaspora und GIZ entwickelte Projekt ermöglicht Kleinstunternehmer*innen in den Herkunftsländern den Zugang zu fehlendem Kapital und unternehmerischen Fähigkeiten. Die digitale Plattform vertraut auf die Kontakte und Kenntnisse der Diaspora bei der Auswahl von Förderungswürdigen Unternehmer*innen und unterstützt somit gezielt den für afrikanische Volkswirtschaften so wichtigen informellen Sektor. In einer ersten Projektphase bis Ende nächsten Jahres sollen so über Zuschüsse zu nachweislich investierten Rücküberweisungen bis zu 6.000 neue Jobs geschaffen werden.

Wie funktioniert WIDU.africa und was wurde bisher erreicht? Inwiefern kann dieser Ansatz genutzt werden, um auf wirtschaftliche Notsituationen in afrikanischen Ländern zu reagieren wie zum Beispiel in der aktuellen Corona-Krise? Welche Möglichkeiten bietet die Zusammenarbeit mit der afrikanischen Diaspora über dieses Projekt hinaus? Hat sie gar das Potenzial, der neue Goldstandard der EZ zu werden?

Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Diskussion, zu der die Deutsche Afrika Stiftung und Dr. Karamba Diaby MdB einluden.

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