Die Corona-Pandemie hat Staaten und Gesellschaften weltweit vor große Herausforderungen gestellt und zum Teil enorme Defizite bei der Vorbereitung und Reaktionsfähigkeit auf Pandemien aufgedeckt. Während man in Europa scheiterte, eine konsistente und abgestimmte Antwort auf die Pandemie zu finden, gelang es der Afrikanischen Union innerhalb kurzer Zeit eine kontinentale Corona-Strategie zu erarbeiten. Auch Forschungseinrichtungen in Afrika reagierten prompt und nutzten ihre regionale Vernetzung, Laborausstattung und Know-How aus vorherigen Pandemien, um PCR-Testproben von Pandemiebeginn an großflächig zu sequenzieren. So kam die weltweit erste Meldung einer Virusvariante aus Südafrika und auch beim Aufkommen der sog. Omikron-Variante waren es die Forschungsteams um Dr. Sikhulile Moyo in Botsuana und Prof. Tulio de Oliveira in Südafrika, die Alarm schlugen.
Mit dem Voranschreiten des Klimawandels prognostizieren Forscherinnen und Forscher einen globalen Anstieg an Pandemien, auf die sich Staaten weltweilt vorbereiten müssen. Welche Lehren können aus der Covid-19-Pandemie gezogen werden? Was können Deutschland und die EU von afrikanischen Staaten sowohl im Bereich der Forschung und Forschungskooperation, als auch im Bereich Krisenmanagement lernen, um in Zukunft besser auf Pandemien vorbereitet zu sein? Wie kann die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen medizinischen Forschungseinrichtungen zukünftig verbessert und das enorme Forschungspotenzial des afrikanischen Kontinents auch bei der lokalen Impfstoffproduktion besser genutzt werden, um künftige Abhängigkeiten bei der Impfstoffverteilung zu vermeiden? Und welche Rahmenbedingungen benötigt es hierfür von Seiten der Politik?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion, zu der Dr. Karamba Diaby MdB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Afrika Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung herzlich einlud.
Programm
Begrüßung:
Dr. Karamba Diaby MdB, Mitglied in den Ausschüssen für Auswärtige Angelegenheiten und für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie im Unterausschuss Globale Gesundheit; Vorstandsmitglied der Deutschen Afrika Stiftung
Diskussion:
Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie, Charité
Dr. Sikhulile Moyo, Laborleiter, Botswana-Harvard AIDS Institute Partnerschip und Preisträger des Deutschen Afrika-Preises 2022
Prof. Tulio de Oliveira, Direktor des Zentrums für Epidemiologie, Universität Stellenbosch und Preisträger des Deutschen Afrika-Preises 2022
Vertreterin/ Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit (tbc)
Schlusswort:
Henrik Maihack, Leiter Referat Afrika, Friedrich-Ebert-Stiftung
Moderation:
Sabine Odhiambo, Generalsekretärin, Deutsche Afrika Stiftung