Im weltweiten Vergleich hat der afrikanische Kontinent die jüngste Bevölkerung: 70% der Menschen in Subsahara-Afrika sind nach Angaben der Vereinten Nationen unter 30 Jahre alt. Vor allem in der Sahelzone ist die Bevölkerung mit einem Altersdurchschnitt zwischen 14,5 und 18 Jahren (2022) sehr jung. Dies stellt eine große Chance für das Wachstum der Region dar, sofern diese neuen Generationen in die Lage versetzt werden, ihr Potential voll auszuschöpfen. Um dies zu erreichen, bedarf es auch wirtschaftlicher Perspektiven und angemessener Arbeitschancen für die Jugend.
Gerade im Sahel, wo über Zweidrittel der jungen Bevölkerung auf dem Land leben, die Ernährungssicherheit durch den Klimawandel und nicht ausreichende landwirtschaftliche Produktivität gefährdet ist und wo fragile Staatlichkeit und Terrorismus für politische Instabilität sorgen, kommt dabei der Schaffung von Jobs im ländlichen Bereich besondere Bedeutung als Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, Innovation, Frieden und Sicherheit zu. Die Militärputsche der vergangenen Jahre in Mali, Niger und Burkina Faso haben dabei nicht nur die wirtschaftliche Lage dieser Länder verschlechtert, sondern erschweren auch die Bedingungen für Beschäftigungsförderung im Rahmen wirtschaftlicher Zusammenarbeit.
Welche Herausforderungen und Bedürfnisse haben junge Menschen im Sahel vor dem Hintergrund der aktuellen (sicherheits)politischen Situation? Wie können wirtschaftliche Perspektiven für junge Menschen gerade im ländlichen Raum geschaffen werden? Welche Rolle kann und sollte Deutschland in diesem Kontext spielen? Welche Lösungsansätze gibt es, bzw. welche zeichnen sich ab und welche Aufgaben ergeben sich für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion, zu der Dr. Karamba Diaby MdB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Afrika Stiftung einlud.
Programm
Begrüßung:
Dr. Karamba Diaby MdB, Mitglied in den Ausschüssen Auswärtige Angelegenheiten sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Vorsitzender der PG Westafrika
Diskussion:
Frank Bertelmann, Projektleiter, Globalvorhaben „Beschäftigung im ländlichen Raum mit Fokus auf Jugendliche“, GIZ
Binta Sidibé-Gascon, Menschenrechtsaktivistin und Leiterin der Nichtregierungsorganisation l’Observatoire Kisal
Dr. Alexander Stöcker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Moderation:
Sabine Odhiambo, Generalsekretärin, Deutsche Afrika Stiftung
