In den letzten zehn Jahren hat Somalia eine bemerkenswerte Transformation durchlebt. Das Land am Horn von Afrika wurde viele Jahre lang als gescheiterter Staat bezeichnet, die letzten Jahre zeigen jedoch durchaus positive Entwicklungen. So wurde beispielsweise ein föderales Regierungssystem sowie entsprechende Institutionen eingerichtet und seit dem Jahr 2012 gab es zwei friedliche Machtwechsel. Diese Entwicklungen sollten ihren Höhepunkt in der lang erwarteten Ablösung des alten, Clan-basierten Modells der Machtteilung durch ein Wahlsystem nach dem Grundsatz one person one vote, die das alte Clan-basiertes Modell der Machtteilung erreichen.
Dennoch leidet das Land auch weiterhin enorm unter der schlechten Sicherheitslage, gewalttätigem religiösen Extremismus, konkurrierenden Clan-Interessen, Korruption und schlechter Regierungsführung. Diese Aspekte des Lebens in Somalia sind auch diejenigen, die international am meisten Aufmerksamkeit erhalten.. Somalia ist jedoch viel facettenreicher, mit einer aktiven und motivierten Bürgerschaft, die sich für die Gestaltung der Zukunft ihres Landes einsetzt.
Verschiedene Organisationen setzen sich erfolgreich für den Frieden ein und unterstützen die marginalisierten Sektoren der Gesellschaft in Somalia. Das Elman Peace Centre leistet hier einen wichtigen Beitrag mit Programme wie Drop the Gun, Pick Up the Pen– Initiative, die die Entwaffnung, Rehabilitation und die Wiedereingliederung Tausender ehemaliger Kindersoldaten förder oder dem Programm Sister Somalia, das erste einheimische Netzwerk von Vergewaltigungskrisenzentren für Überlebende sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt.
Die Berghof-Foundation unterstützt Netzwerke lokaler Friedensstifterinnen und -stifter und organisiert Versammlungen mit dem Ziel, die Möglichkeiten der Menschen zu stärken, um aktiv die friedliche Transformation ihres Landes zu fordern. Wie entwickelt sich der „Versöhnungsprozess“ in Somalia? Was sind die Herausforderungen für die Durchführung von Parlamentswahlen im Land? Wie können verstärkt positive Errungenschaften Somalias ins internationale Rampenlicht gerückt werden? Wie können sowohl Deutschland als auch die internationale Gemeinschaft als Partner zu diesen Entwicklungen beitragen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion, zu der die Berghof Stiftung und die Deutsche Afrika Stiftung einluden.
Begrüßung:
David Schwake, Generalsekretär, Deutsche Afrika Stiftung
Diskussion:
Ilwad Elman, Programmdirektorin, Elman Peace Centre, Mogadischu
Janel B. Galvanek, Referatsleiterin, Subsahara-Afrika, Berghof Foundation
Dr. Thorsten Hutter, Leiter der Abteilung Ostafrika, Auswärtiges Amt
Moderation:
Andrew Gilmour, Geschäftsführender Direktor, Berghof Foundation