Laut dem Jahresbericht der Weltbank beläuft sich die Staats- verschuldung der Länder Subsahara-Afrikas auf schätzungsweise 1,14 Billionen US-Dollar. 2010 hatte sie noch bei 354 Milliarden gelegen. Viele afrikanische Regierungen haben sich in den letzten Jahren stark verschuldet – oft zur Finanzierung großer Infrastrukturmaßnahmen. Inzwischen bringen daher afrikanische Länder oftmals mehr Geld für ihren Schuldendienst auf als für die Gesundheitsversorgung oder Bildung ihrer Bevölkerung.
Geplante Steuererhöhungen zur Reduzierung der Schuldenlast in Kenia haben im Juni zu wochenlangen massiven Demonstrationen geführt, und sich inzwischen zu einer allgemeinen Protestbewegung gegen steigende Lebenshaltungskosten, korrupte politische Eliten und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit der Jugend (Gen Z) entwickelt.
Welche Strategien zur Lösung der Schuldenkrise können unter Einbeziehung Chinas und privater Gläubiger entwickelt werden? Was ist die Eigenverantwortung der afrikanischen Regierungen an der jetzigen Situation und welche Lehren werden daraus gezogen? Wie können junge Menschen in Afrika dennoch eine Perspektive zur wirtschaftlichen Teilhabe erhalten und wie wirkt sich die Schuldenkrise auf demokratische Strukturen aus? Diese und andere Fragen stand im Mittelpunkt der Diskussion.
Programm
Begrüßung
Stefan Rouenhoff MdB (CDU), Leitung Arbeitskreis Afrika der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Vorstand Deutsche Afrika Stiftung
Clauspeter Hill, Stellv. Hauptabteilungsleiter, Europäische und internationale Zusammenarbeit, Konrad-Adenauer-Stiftung
Diskussion
Dr. Kathrin Berensmann, Senior Researcher, German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Dr. Robert Plachta, Referatsleiter, Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit und Umschuldungen, Bundesministerium für Finanzen
Prof. Henry K. Prempeh, Geschäftsführender Direktor, Ghana Center for Democratic Development, Senior Advisor Afrobarometer
Moderation
Ingo Badoreck, Policy Advisor, Frankophones Sub-Sahara Afrika/Wirtschaft, Konrad-Adenauer-Stiftung
Schlusswort
Sabine Odhiambo, Generalsekretärin, Deutsche Afrika Stiftung