African Parks verwaltet 23 Naturschutzgebiete in dreizehn afrikanischen Ländern, die eine Fläche von der Größe Großbritanniens umfassen. Die afrikanischen Regierungen haben dieser Nichtregierungsorganisation, deren Motto „Ein unternehmerischer Ansatz für den Naturschutz“ lautet, die vollständige Kontrolle über ihr Land übertragen. Olivier van Beemen zeigt in seinem Buch Im Namen der Tiere, wie die Organisation bewaffnete Kräfte mit weitreichenden Befugnissen einsetzt, um die Gebiete zu schützen – vor Terroristen, Wilderern, aber auch vor der lokalen Bevölkerung. Letztere dürfen das Land, das sie traditionell nutzen, nicht mehr betreten, und es kommt zu gewalttätigen Übergriffen.

Van Beemen kritisiert, dass das Projekt, das oft als sehr gutes Beispiel für Naturschutz gepriesen wird und durch Safari-Tourismus sowie Spenden von Prominenten und westlichen Regierungen unterstützt wird, einen Schein schöner Bilder intakter Natur produziert, die der Realität nicht Stand halten.

Nach seiner preisgekrönten Recherche über die Brauerei Heineken in Afrika, hat Olivier van Beemen ein weiteres aufschlussreiches und von Kritikerinnen und Kritikern teils lobend, teils kritisch bewertetes Buch geschrieben. Über drei Jahre hat der Journalist dafür recherchiert, ist in sechs Länder gereist und hat mit fast dreihundert Quellen gesprochen, wobei er auch über Erfahrungen von Verhaftung, Spionagevorwürfen und Abschiebung oder Klageandrohung berichtet.

Wie sieht Herr van Beemen die Situation hinter den Kulissen von African Parks? Welche Konflikte ergeben sich zwischen Naturschutz und einheimischer Bevölkerung? Und wie können diese gelöst werden? Diese und weitere Fragen stand im Mittelpunkt der Lesung mit anschließendem Gespräch mit Olivier van Beemen.

Die Veranstaltung fand in deutscher und englischer Sprache statt.