Südafrikas Verfassung zählt zu den weltweit gerade einmal zwölf, die ein ausdrückliches Verbot gegen Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung aussprechen. 2006 legalisierte Südafrika die gleichgeschlechtliche Ehe – als fünftes Land überhaupt und ganze 11 Jahre vor der Legalisierung in Deutschland. Trotz der robusten Gesetze ist die Lebensrealität der LGBTQI+ in Südafrika eine andere: Die komplizierte soziopolitische Geschichte des Landes und der damit verbundene, noch immer große Einfluss von Religion und Kirchen tragen bis heute zur Ausgrenzung und Diskriminierung der LGBTQI+ bei.

Diese Erfahrung musste auch Siya Khumalo machen, der in einem Township in Durban, umgeben von religiösem Einfluss, aufwuchs. In seinem autobiografischen Debütwerk You Have to Be Gay to Know God spricht Khumalo offen über seine Lebenserfahrungen als junger homosexueller Mann in Südafrika und dem Ringen darum, seine sexuelle Identität mit seinem Glauben in Einklang zu bringen. Dabei zeigt er nicht zuletzt auch die Verflechtungen von Kolonialismus, Religion, kulturellen Erwartungen und Politik auf.

Als gläubiger Christ und LGBTQI+-Aktivist setzt Siya Khumalo sich unermüdlich für einen offenen und gemeinsamen Dialog zwischen den traditionellen Führungspersönlichkeiten und Vertreterinnen und Vertretern der LGBTQI+ sowie der Kirchen ein, um die Kluft zwischen Südafrikas demokratischen und verfassungsrechtlichen Idealen und der tatsächlichen Realität der LGBTQI+ in Südafrika zu schließen.

Gemeinsam mit InterKontinental lädt die Deutsche Afrika Stiftung Sie herzlich zu einer Lesung mit anschließendem Gespräch mit Siya Khumalo ein.

Programm

Begrüßung:
Stefanie Hirsbrunner, InterKontinental

Lesung:
Siya Khumalo, Autor und Aktivist

Im Gespräch:
Siya Khumalo, Autor und Aktivist
Larissa Pflüger, Wissenschaftliche Referentin, Deutsche Afrika Stiftung