Mit mehr als 3.300 Filmen pro Jahr ist Westafrika die führende Region des Kontinents in der Produktion von Filmen. Diese Entwicklung geht nicht nur auf die nigerianische Filmszene Nollywood, sondern auch maßgeblich auf das größte und renommierteste panafrikanische Filmfestival Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou (FESPACO) zurück, welches alle zwei Jahre in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou stattfindet. Seit seiner Gründung 1969 trägt es wesentlich dazu bei, afrikanische Filme einem breiten Publikum zugänglich zu machen und die kulturelle Vielfalt des Kontinents zu feiern. Das Festival zieht Filmemacherinnen und Filmemacher, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Filmbegeisterte aus der ganzen Welt an und bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und kreativen Innovationen.
Seit 2020 ist Alex Moussa Sawadogo Direktor des Festivals FESPACO und engagiert sich hier für die internationale Kooperation, insbesondere mit der afrikanischen Diaspora sowie für die Förderung der frankophonen Filmszene. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Veränderung des Afrikabildes durch das Medium Film, die deutsch-afrikanische Zusammenarbeit in der Film- und Kulturszene und die Förderung afrikanischer Talente, für die er sich in zahlreichen Projekten und Initiativen einsetzt. 2007 gründete er das Berliner Filmfestival AFRIKAMERA und ist seitdem auch dessen künstlerischer Leiter. Die AFRIKAMERA wirkt der mangelnden Präsenz des aktuellen afrikanischen Filmschaffens in Berlin entgegen und stellt die vielfältigen Facetten des alltäglichen Lebens in Afrika den hiesigen stereotypen Bildern gegenüber. Darüber hinaus dient die AFRIKAMERA dem interkulturellen Dialog zwischen Afrika und Deutschland und ist ein wichtiger Ort der Vernetzung und des Austauschs zwischen Kultur- und Filmschaffenden und der interessierten Öffentlichkeit. Als Leiter trägt er damit entscheidend dazu bei, dem deutschen Publikum den Zugang zu in Afrika produzierten Filmen zu ermöglichen und das Afrikabild in Deutschland zu verändern. Mit diversen weiteren Projekten, wie dem Ouaga Film Lab, das er seit 2016 leitet, und dem Anfang 2018 von ihm gegründeten Fonds Jeune Création Francophone unterstützt er zudem die Förderung neuer Talente und ist so an der Entdeckung und Ausbildung einer neuen Generation afrikanischer Filmemacherinnen und Filmemacher beteiligt.
Vor diesem Hintergrund zeichnet die Deutsche Afrika Stiftung Alex Moussa Sawadogo mit dem Ehrenpreis der Deutschen Afrika Stiftung aus. Mit der Verleihung soll sein herausragendes Engagement für die afrikanische Film- und Kulturszene und seinen großen Einsatz für die Veränderung des Afrikabilds durch das Medium Film gewürdigt werden.
Programm
Begrüßung
Dr. forest Christoph Hoffmann MdB, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Afrika Stiftung (Rede zum Download)
Laudatio
Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung (Rede zum Download)
Gespräch
Ehrenpreisträger Alex Moussa Sawadogo, moderiert von Sabine Odhiambo, Generalsekretärin der Deutschen Afrika Stiftung
Gratulation
Kirsten Krampe, Leiterin Referat Afrika, Heinrich Böll Stiftung