27.11.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Afrika-Haus Berlin
Südafrika als Mitgestalter einer neuen Weltordnung

Am 18./19. November findet in Rio de Janeiro der G20-Gipfel unter brasilianischem Vorsitz statt. Anschließend wird Südafrika ab 2025 die G20-Präsidentschaft übernehmen und damit auch vor dem Hintergrund des Wahlergebnisses in den USA eine wichtige Rolle einnehmen. Es ist zu erwarten, dass Südafrika seine G20-Präsidentschaft nutzen wird, um sich weiter für eine stärkere Beteiligung und gerechtere Repräsentation des Globalen Südens – und insbesondere Afrikas – im multinationalen System einzusetzen wird. Bereits beim 16. BRICS-Gipfel, der vom 22. – 24. Oktober im russischen Kasan stattfand, unterstrich Südafrika seine Forderung nach einer gerechteren Weltordnung und forderte Reformen für den UN-Sicherheitsrat und die Welthandelsorganisation. Beim Gipfeltreffen in Russland nahmen erstmals auch die neuen BRICS-Plus-Mitglieder, darunter auch die beiden afrikanischen Staaten Ägypten und Äthiopien, teil. Sie waren im Vorjahr beim Gipfel im südafrikanischen Johannesburg in die Staatengruppe aufgenommen worden.

Aber auch außerhalb dieser Foren, in denen Südafrika bislang das einzige afrikanische Mitglied war, beansprucht das Land eine immer wichtigere Rolle auf der internationalen Bühne. Dies zeigt sich unter anderem in der vom südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im vergangenen Jahr initiierten Afrikanischen Friedensinitiative für die Ukraine oder in der Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Inter-nationalen Gerichtshof. Dieser Anspruch Südafrikas, das sich bei den Wahlen im Mai dieses Jahres eindrucksvoll als stabile Demokratie erwiesen hat, verdient besondere Beachtung in Deutschland und Europa – auch und gerade wegen der oft kritisch bewerteten Außenpolitik Südafrikas.

Daher wollen wir gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren: Welche außenpolitischen Prioritäten verfolgt Südafrika auch im Verhältnis zu den Industriestaaten des Nordens? Wo steht die Afrikanische Friedensinitiative? Welche Bedeutung haben die BRICS-Erweiterung und von Südafrika geförderte erweiterte Präsenz afrikanischer Staaten in internationalen Gremien? Und nicht zuletzt: Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für Europa und die deutsch-südafrikanischen Beziehungen?

 

Programm

 

Diskussion

Prof. Dr. Cedric de Coning, Co-Director Centre on United Nations and Global Governance, and the Climate, Peace, and Security Risk Project, Norwegian Institute for International Affairs

Dr. Melanie Müller, Stellvertretende Forschungsgruppenleiterin Afrika und Mittlerer Osten, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

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